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Über politische Präferenzen von armen Menschen, Bundestagsbeschlüsse und Lücken in Wahlumfragen.
Der britische Historiker Perry Anderson adelt Wolfgang Streeck als den „Polanyi unserer Zeit“. Das ist keine Übertreibung. Streeck beschreibt im Detail die "Entbettung" des modernen Kapitalismus und erklärt stringent, warum die nächste „Große Transformation“ der Renaissance des Nationalstaats bedarf.
»Die Welt« im 20. Jahrhundert sei komplex und infolgedessen unregierbar geworden, heißt es. In Wahrheit ist ihre unregierbare Komplexität ein Ergebnis strategischer Entgrenzung mit dem politischen Ziel, dem egalitären und egalisierenden demokratischen Regieren ein Ende zu setzen.
Wird antinationale Indoktrination schon bei den Jüngsten im Namen des öffentlichen Bildungsauftrags exerziert? Über das Blaue von der Demokratie und die Saat ihrer schleichenden Zersetzung.
Sahra Wagenknecht bezeichnet sich selbst als „linkskonservativ“. Aber gibt es Wesen mit einer solchen Eigenschaftskombination überhaupt? Kann man Antikapitalist sein und gleichzeitig den Nationalstaat loben?
Die CDU/CSU wird dem konservativen Lager zugeordnet. Versteht man unter Konservatismus aber die Affirmation von Überlieferungsgemeinschaften, dann muss mit Blick auf ihr Wahlprogramm von einer „konservativen Revolution“ gesprochen werden.
Klassische liberale Ökonomen sind bekannt dafür, den Staat aus allen wirtschaftlichen Angelegenheiten heraushalten zu wollen. Neoliberale wissen hingegen, dass es ohne den Staat keinen Markt geben kann.
Wir leben in wahrlich seltsamen Zeiten. Die Verteidigung der Restbestände der Demokratie im Euroland zwingt, sich gegen „progressive Ökonomen“ zu wenden und einer seltsamen Klage von „CDU-Rebellen“ vor dem Bundesverfassungsgericht Glück zu wünschen.
Vor der Bundestagswahl ist nichts mehr so, wie es mal war. Die deutsche Parteienlandschaft nicht mehr wiederzuerkennen. Bis zuletzt waren die Grünen Motor und Profiteur einer neuen geistig-moralischen Wende. Doch der Höhenflug beruht nicht auf eigener Stärke.
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